"Heim Moselland" in Bofferdingen/Luxemburg
Davor zehn Kinder, eine NS-Schwester - und zwei Frauen in Zivil, eine von ihnen ist Johanna Hiller, eine Zeugin Jehovas
©Zeugen Jehovas, Archiv Zentraleuropa
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Von wegen „Hilfskräfte“! Gefangene, Gezwungene! (Teil2) Zeuginnen Jehovas, die in den Lebensborn-Heimen arbeiten mussten |
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So wenig über Kriegsgefangene beim Lebensborn bisher bekannt ist, so viel Bei einem Besuch erfuhr Heinrich Himmler von Irmgard Kersten, der Ehefrau Johanna Hiller war eine dieser Frauen: Jahrgang 1905, verheiratet, Hausfrau, drei Kinder – für die ihr die Nazis das Sorgerecht entzogen. Im Mai 1942 wurde sie in „Schutzhaft“ genommen, zwei Monate später ins KZ Ravensbrück gesteckt. Ihr An diesem und den andere Lebensborn-Standorten lebten die Frauen ohne Lager-Terror, ohne Hunger, Schmutz und Enge. Darüber hinaus hatten sie kleine Spielräume: Manchmal durften sie das Gelände verlassen, die Postzensur war gelockert, und in Wiesbaden gelang es ihnen, ihren Glauben ein Stück weit zu leben … „Wir waren dann frei …. Die Schwester hat uns gesagt: Ach bleiben Sie doch noch hier bis die Nonnen kommen und Sie ersetzen. Was soll ich denn machen mit den Kindern‚ ich brauche doch Hilfe. Das haben wir dann auch gemacht, bis wir nach Hause fahren konnten.“[3] Da war es mittlerweile Herbst geworden. So verantwortlich fühlten sich die Zeuginnen Jehovas für die rund 300 Kinder, die am Kriegsende in Steinhöring lebten.
[1] Meine wichtigsten Quellen: Das Archiv der Zeugen Jehovas. Es verfügt über Dokumente und Fotos und hat Namen und Daten der verfolgten Mitglieder akribisch festgehalten. Eine Studie der Historikerin Christl Wickert über „Ravensbrücker KZ-Häftlinge als Zwangsarbeiterinnen beim Lebensborn (1943–1945)“ Hier ein Link zum Text [2] Merkblatt über die Behandlung von Bibelforscher-Häftlingen, die im Lebensborn-Heim abgestellt sind. Aus: Wickert S. 1020/21 [3] Wickert S. 1025 |